Google stellt personalisierte Werbung ein – was bedeutet das für Google Ads?

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Google stellt personalisierte Werbung ein – was bedeutet das für Google Ads?
Photo by Lukas Blazek on Unsplash

Googles neue Ankündigung wirkt für Werbetreibende erschreckend: Der Suchmaschinenriese will künftig keine individualisierten Anzeigen mehr schalten, die Konsumenten über mehrere Websites hinweg tracken können. Doch bedeutet das wirklich das Aus für personalisierte Werbeanzeigen und damit für Google Ads?

Kein individuelles Tracking = das Ende von Google Ads?

Google möchte in Zukunft darauf verzichten, das Surfverhalten der Nutzer auszuspionieren, um dadurch personalisierte Werbeanzeigen ausspielen zu können. Googles Browser Chrome wird auf Desktop-PCs in absehbarer Zeit keine von Dritten gesetzte Cookies mehr unterstützen. Nach dem Ende der Tracking-Cookies will Google auch auf anderem Wege keine einzelnen Nutzer mehr verfolgen. Das bedeutet jedoch nicht, dass es keine Google Ads mehr geben wird. Denn Werbeanzeigen sind eine wichtige Einnahmequelle von Google und das Unternehmen wird sich hüten, darauf zu verzichten.

Mit den Maßnahmen der „Privacy Sandbox“ hatte Google bereits 2019 erste Konzepte für ein Netz ohne individuelles Tracking auf den Weg gebracht, bei der eine gezielte Auslieferung zugeschnittener Werbung ermöglicht werden soll, ohne die Privatsphäre zu verletzen. Um das herkömmliche individuelle Tracking bei Google Ads zu ersetzen, soll in Zukunft das bereits anvisierte Trackingsystem „Federated Learning of Cohorts“ (FLoC) weiter ausgebaut werden. Für Android ist der jetzt im Desktop-Bereich anlaufende Privacy-Sandbox-Ansatz zwar noch nicht bestätigt. Wir sind aber sicher, dass Google auch hier bald nachziehen wird.

Was verbirgt sich hinter dem neuen Trackingsystem FLoC?

„Federated Learning of Cohorts“ (FLoC) bedeutet, dass die Nutzer in pseudonymisierte Interessengruppen zusammengefasst und aus deren Gruppeneigenschaften Gemeinsamkeiten herausgearbeitet werden. Dadurch sollen laut einem Blogpost von David Temkin, Director of Product Management, Ads Privacy and Trust bei Google, Einzelpersonen in der Menge verschwinden:

„Tatsächlich zeigen unsere neuesten FLoC-Tests eine Möglichkeit, Cookies von Drittanbietern effektiv aus der Werbegleichung zu entfernen und stattdessen Personen in einer großen Anzahl von Personen mit gemeinsamen Interessen zu verstecken.“

Laut Temkin soll der Desktop-Browser Google Chrome FLoC seit März integrieren, um es bei Nutzern in der Praxis auszuprobieren. Bereits im zweiten Quartal soll dann mit dem Testen von FLoC-basierten Kohorten mit Werbetreibenden bei Google Ads begonnen werden.

Wichtig zu wissen: Wie ein Artikel von adexchanger berichtet, wird Google FLoC allerdings erstmal nur in den USA und anderen ausgewählten Ländern testen, die keine DSGVO bzw. E-Privacy-Verordnung haben. Demnach wird es FLoC also vorerst noch nicht in Europa geben. Es scheint noch nicht ganz klar zu sein, ob FLoC den Ansprüchen der DSGVO gerecht werden kann oder nicht.

Fazit: Was das Tracking-Aus für Werbetreibende bedeutet

Für Werbetreibende in Ländern ohne hohe Datenschutzanforderungen wird sich bei der Nutzung von Google Ads vermutlich nur wenig verändern. Wie sich FLoC allerdings mit der DSVGO vertragen wird, bleibt noch abzuwarten. Da Google sich sein Anzeigengeschäft in Europa aber sicher nicht kaputtmachen wollen wird, können wir davon ausgehen, dass Google früher oder später auch eine DSGVO konforme Lösung für Google Ads präsentieren wird.

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